Geld. Macht. Politik.
2021 erschien ein Band der Zeitschrift Widerspruch, der gerade im Zuge der Europawahl an Relevanz gewonnen hat. Es geht um die Frage, wie die Politik mit Geld umgeht und wie die Machtverteilung in der Gesellschaft aussieht.
Das Heft aus der Schweiz beinhaltet Beiträge rund um das Thema MMT:
„Die vorherrschende Ideologie vom Wohlstand durch Sparen ist ob den Covid-19 Massnahmen ins Wanken geraten. Erstmals seit der Bankenkrise von 2009 war Geld schrankenlos verfügbar. Dass solche staatlichen Interventionen nicht zwingend Schulden aufhäufen, die wieder eingespart werden müssen, zeigt die Modern Monetary Theory. Entscheidend für die Zukunft bleibt dabei, in welche Sparten und Programme investiert wird, und wer darüber entscheidet.“
Das Editorial (Auszug unten) kann im Internet gelesen werden, alle anderen Texte sind als Teil des Heftes zu erwerben. Die Texte eröffnen politische Spielräume für eine sozial gerechte(re) Politik. Sie füllen genau die Lücken, die in der herrschenden ökonomischen Theorie leer bleiben. Die Verteilung ist beispielsweise eine politische Steuergröße, und die politische Strategie, sie „dem Markt“ zu überlassen ist genauso eine politische Entscheidung wie die Festlegung eines Mindestlohns. Dessen Festlegung durch die Politik bei gleichzeitiger Nicht-Regulierung von Maximaleinkommen ist genauso politische Entscheidung wie die Deregulierung und die Schwächung der Gewerkschaften in den letzten Jahrzehnten. Das Heft bringt frischen Wind in die Debatten und ich kann es nur empfehlen.
Hier ein Auszug der lesenswerten Beiträge:
Feminismus und Modern Monetary Theory
Wer hat das Geld – wer hat die Arbeit?
Von Realitäten, Defiziten und Mythen
Vieles bleibt zu klären
Potenzial der Modern Monetary Theory für linke Politik und Kritik
There are a thousand alternatives
Vom Klima- zum Wachstumswandel
Mit der MMT über die MMT hinaus
Linke Politik muss über die MMT-Jobgarantie hinausgehen
Weltgeld in einer neuen globalen Finanzordnung
Die Angst der Marxisten vor dem Geld aus dem Nichts
Schulden und Modern Monetary Theory im Globalen Süden
Schuldenkrise im Globalen Süden
Schulden als neokoloniale Ausbeutung
Währungssouveränität und Schulden im Globalen Süden
Auszug aus dem Editorial: