Deutsche sehen großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz

06.12.2022

Die Klimakrise und die weiteren Probleme mit der Nachhaltigkeit sind inzwischen weithin bekannt. Vier von fünf Deutschen sehen großen oder sehr großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz. Zeit zum Handeln.

Der WDR berichtete kürzlich über ARD_Deutschland-Trend:

Vier von fünf Deutschen (82 Prozent, +1 im Vgl. zu Oktober 2019) sehen aktuell großen bzw. sehr großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz. Nur 15 Prozent (-3) geben an, wenig bzw. gar keinen Handlungsbedarf zu sehen. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend unter 1.318 Wahlberechtigten von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Diese Haltung findet sich unter Anhängern fast aller Parteien: So sehen Anhänger und Anhängerinnen der Grünen zu 100 Prozent großen bzw. sehr großen Handlungsbedarf, die der FDP zu 89 Prozent, der SPD zu 88 Prozent, der CDU/CSU zu 86 Prozent und die der Linken zu 82 Prozent. Anhänger und Anhängerinnen der AfD sehen zu 47 Prozent großen bzw. sehr großen Handlungsbedarf.

Diese Nachrichten sind sehr ermutigend. Die überwältigende Mehrheit sieht Handlungsbedarf. Was zu tun ist, ist auch bekannt. Was wir uns nicht leisten können ist ein „weiter so“ und Klimapolitik als Reaktion auf Krisen statt als kluges Vorausdenken.

Das Heft des Handelns hat dabei die Bundesregierung in der Hand, denn sie kann ihre Ausgaben wie gewünscht erhöhen. Es spricht nichts dagegen, jetzt eine Notlage „Klimakrise” auszurufen und ein entsprechendes Sondervermögen einzurichten. Dann müsste sich eine Gruppe von PolitikerInnen finden, welche die Verantwortung übernehmen und bestimmen, mit Rückgriff auf wissenschaftliche Inputs vieler Disziplinen, welche Maßnahmen auf Bundesebene getroffen werden und welche Maßnahmen auf Länderebene und Ebene der Kommunen. Letztere bräuchten entsprechenden monetäre Zuweisungen, damit sie die Maßnahmen auch bezahlen können.

Bei etwa 2,5 Millionen Menschen, die aktuell nach Arbeit suchen und keine finden, steht noch sehr viel Potential zur Verfügung. Es ist also nicht gesagt, dass Klimaschutz dazu führt, dass der Konsum der Massen sinken muss. So gibt es laut mdr einen Fachkräftemangel im Bereich Sanitär, der sich sicherlich beheben lässt. Der Staat kann versuchen, Arbeitskräfte aus diesem Bereich über Fortbildungsprogramme wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Damit würde er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens reduziert sich so die Arbeitslosigkeit und zweitens haben wir dann ein höheres Angebot an Wärmepumpen, welches wir installieren können, um Energie zu sparen. Dies wird auch die Unternehmen freuen, die dann weniger Unsicherheit haben in Bezug auf die Planung der Zukunft.

Klimaschutz ist ein Macherinnen- und Macher-Thema, kein „finanzielles“ Thema. Die Bundesregierung hat es jederzeit in der Hand, mehr Ausgaben zu beschließen. Zur Not geht das auch vorbei an den politischen Regeln, die normalerweise höhere Ausgaben begrenzen sollen. Diese Regeln kommen allerdings aus einer Zeit, in der die Größe der Aufgabe Bekämpfung des Klimawandels den meisten noch nicht klar war. Wenn wir wählen müssen zwischen den alten Regeln und den neuen Herausforderungen sollten wir letztere wählen.